Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung

Der neunjährige Sven hat starke Bauchschmerzen und muss von der Schule abgeholt werden.
Für berufstätige Eltern ist so eine Situation oft ein Drahtseilakt. Sie wollen ihre Arbeit engagiert machen, aber was ist mit der Sorge um das kranke Kind?
Das Diakonische Werk verpflichtet sich als kirchliches Unternehmen der christlichen Nächstenliebe. Wir arbeiten mit Menschen für Menschen – das bedeutet auch, mit den Mitarbeitenden mitmenschlich umzugehen.
Und: Das Diakonische Werk hat den Familienbegriff ausgeweitet - Familie ist da, wo wir Verantwortung füreinander übernehmen. Also nicht nur Vater - Mutter – Kind. Auch ein Alleinstehender, der sich regelmäßig um die Nachbarin regelmäßig kümmert, ist gemeint. Oder Kollegen/-innen, die sich um die eigenen Eltern kümmern, die älter werden und mehr Unterstützung brauchen.
Eine Projektgruppe hat nach einer Bestandsaufnahme den Bedarf analysiert und konkrete Maßnahmen entwickelt, die nun für alle gelten und die jetzt gelebter Alltag bei uns werden sollen. Dafür haben wir das „Evangelische Gütesiegel Familienorientierung“ erhalten.
Hinter einer erfolgreichen familienorientierten Personalpolitik steht mehr als die Entwicklung und Bereitstellung einzelner Maßnahmen. Sie basiert auf einer Haltung und einer Unternehmenskultur, die sich auch an den Wünschen und Bedarfen der Mitarbeitenden orientieren, die familiäre Verantwortung übernehmen – ohne dass es zu Lasten von Mitarbeitenden geht, die keine akute Familienverantwortung tragen. Führungskräfte übernehmen dabei eine Schlüsselfunktion. Eine Kultur, die familiäres Engagement würdigt und ermöglicht, entsteht dann, wenn in Unternehmen Familienorientierung von oberster Führungsebene gefördert und selbst gelebt wird.